Mittwoch, 9. Dezember 2009

Logistik-Indikator zieht an

Im vierten Quartal zieht der von BVL und DIW erhobene Logistik-Indikator deutlich an, nachdem bereits das dritte Quartal eine Erholung zeigte (Mehr Informationen dazu siehe unter : www.bvl.de/8586_1). Was bedeutet das nun? Ist das nur eine Normalisierung oder schon die Erholung? Hat man nur genug von den schlechten Nachrichten oder tritt eine substanzielle Besserung ein?
Die Vermutung liegt nahe, dass nach der hohen Unsicherheit und dem teilweise wirren Aktionismus einfach wieder etwas Ruhe in die Geschäftstätigkeit kommt. Damit verbunden psychologisch eine Aufhellung der Stimmung, weil so etwas wie eine normale Arbeitsamkeit wieder vorhanden ist. Damit weisen die Gedanken in der Leitungsebene wieder nach vorne und in eine positive Zukunft denn alles schlecht reden bringt ja auch nichts (oder Selbstzerstörung, siehe z.B. Self Fulfilling Prophecy in Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Selbsterf%C3%BCllende_Prophezeiung). Der Anstieg kann also genauso nur eine Normalisierung bedeuten und muss noch nichts mit Wachstum oder deutlicher Verbesserung der Geschäftserwartungen oder der Lage zu tun haben. Aber das mögen die Auguren besser beurteilen.

Dienstag, 1. Dezember 2009

Automotive Confidence Index

Das Vertrauen kehrt in der Zulieferbranche zurück, über den Berg ist man aber noch nicht. Und auch der Vertrauensaufschwung im aktuellen SupplierBusiness Automotive Confidence Index von IHS Global Insight ist mit einer Reihe von Fragezeichen versehen.


Offensichtlich steigt die Verbesserungsrate der Stimmung weiter an. Tatsächlich zeigt ein Blick in die Details, dass der Anstieg in Nord-Amerika kräftiger ist als in Europa. Aufträge, Produktionsanläufe, Bestände und Personal steigen hier deutlicher.
Die Nachhaltigkeit dieses Miniaufschwungs ist im wesentlichen davon abhängig, ob sich die Erwartungen der Marktteilnehmer an eine Erholung des US-Auto-Marktes tatsächlich erfüllen. Ob es sich aber beim derzeitigen Marktverlauf um eine V-, L- oder W-Rezession handelt und wo die Weltwirtschaft tatsächlich steht ist mehr als unsicher.
Der Index zeigt übrigens nur das Vertrauen der Zulieferer in die Geschäftsentwicklung. Er sagt nichts über die Rentabilität der neuen Projekte. Aufgrund massiver Überkapazitäten in den Märkten liegt der Schluss nah, dass hier auch auf die nächsten hin Jahre wenig Geld verdient wird. Ob das reicht, um die Veränderungen in der Automobiltechnologie umzusetzen?