Donnerstag, 16. Februar 2012

Risikomanagement im Einkauf

Philipp schreibt im letzten Pleyma Materialpreisrundbrief zum Thema Risikomanagement:
Risikomanagement in Supply Chains ist anstrengend und wenig sexy! Trotzdem werden es Unternehmen natürlich nicht vermeiden können, sich mit Risiken in ihren Supply Chains zu beschäftigen.
Ohne Zweifel ist Risikomanagement etwas, mit dem man abends an der Bar nicht gross raus kommt und ein Thema, mit dem auch auf der CEO-Agenda wenig zu holen ist. Angst ist in der Regel kein guter Verkäufer. Zu den vielen guten Gründen, trotzdem sinnvoll und mit Augenmass in Risikomanagement zu investieren wie von Philipp beschrieben, kommt nach Meinung von  ein wesentlicher weiterer hinzu:

Many businesses look at supply chain risk, but the focus tends to be limited to their immediate suppliers’ financial viability and ability to deal with local catastrophic events. This is missing an opportunity as effective risk management is based on already identified options for a wide range of potential problems, from logistics issues to commodity shortages and demand spikes to second-tier supplier problems.Taking a comprehensive view of inbound supply chain risk means taking a longer-term view, accepting that ‘bad’ things will happen, and making sure your business is in a better position than competitors when it does. Typical benefits include more robust supply chains, improved service levels, better product launches and reduced focus on non-value adding crisis resolution. It is well worth taking a few hours to take a few steps back and consider how well your inbound supply chain is equipped to deal with the unexpected.
 Ein Blick auf das Ganze, über kurzfristige Aktion hinaus ist eigentlich immer hilfreich. Beim Risikomanagement kann er also sogar zu Chancenmanagement werden. Das hört sich auch gleich viel besser an!

Freitag, 3. Februar 2012

BME Value Days IV

Die Veranstaltungsreihe des BME zum Thema Value Management hat sich mittlerweile als Treffpunkt für Berater und Toolanbieter zum Enterprise Costing etabliert. Nach Stationen bei Claas, Miele und BMW haben die Verantwortlichen dieses Jahr Puma in Herzogenaurach als prominenten Bereitsteller einer Veranstaltungslocation ausgewählt. Und damit die Teilnehmerzahl des letzten Jahres mal eben halbiert.
Das wird eher an den Inhalten der diesjährigen Veranstaltung und der hohen Relevanz des letztjährigen Veranstalters für seine Zulieferer gelegen haben. Das PUMA Brand Center jedenfalls war so modern, hip und designlastig wie sich moderne Markenkommunikateure heute eben solche Zentralen vorstellen. Und bis auf die Tatsache dass es nur beschwerlichen Zugang zum WLAN gab und die zwei (!) Kaffeevollautomaten für 300 Einkäufer zu der einen oder anderen Schlange führten, war die Organisation in Ordnung.
Inhaltlich jedoch herrschte überwiegend Langeweile. Aus den Unternehmen kaum etwas Neues. Die wenigsten verstehen Value Management als sinnvoll integrierten Ansatz zur Verbesserung von Wettbewerbsfähigkeit und konzentrieren sich entsprechend auf Veränderung und Organisationsentwicklung. Sehr viele Ansätze auch aus dem Plenum fokussieren auf die vage Hoffnung irgendein IT-Tool werde es schon richten. Wobei den meisten noch nicht einmal klar ist, was "es" überhaupt sein soll das da gerichtet werden muss.
Überhaupt die Tool-Anbieter: Trotz Sponsoring von gefühlt 120% aller Vorträge und testosteronüberladener Was-kostet-die-Welt-Attitude ihrer Verkäufer gab es kaum überzeugende Anwendungsszenarien zu sehen, der eine oder andere vorgestellte Kundenfall machte sich gut als Luftnummer.
Value Management ist gerade für den Einkauf eine große Chance, die eigene Funktion im Unternehmen inhaltlich und sozial aufzuwerten. Eine Positionierung als verlängerter Arm einer Berater- und Softwaresalesorganisation erscheint mir da wenig zielführend. Das gilt im Kern auch für die Value Days.