... hängt davon ab, würde ich sagen. Hängt davon ab, ob der Einkauf bis 2020 in der Lage ist eine wertbeitragende und nicht substituierbare Rolle in der Wertschöpfungskette zu definieren. Schafft er das nicht, finden wir vielleicht Innovationsmanager, Systembediener oder Beschaffer. Die Gestaltung des Systems findet dann woanders statt.
Würde dann etwas fehlen? Eher nicht. Die Welt wäre dadurch nicht schlechter, nur eben anders. Auf dem Weg dahin könnten wir aber einiges an Potential verlieren, wenn wir das vorhandene Systemverständnis des Einkaufs oder Supply Managements nicht nutzen. In der bevorstehenden Transformation der meisten Unternehmen (immer noch Globalisierung, aber auch Unsicherheit und neue Regeln für das Geschäft) können gut ausgebildete Einkäufer eine wichtige Rolle spielen. Nur hier ist das notwendige Verständnis darüber heute vereint, interne und externe Wertschöpfung zu vernetzen. Diese Aufgabe kann kaum von der Produktion (sieht in der Regel nur sich selber), dem Vertrieb (wird völlig falsch incentiviert) oder der Entwicklung (arbeitet troz aller Dementis immer noch vergangenheitsorientiert) im Ganzen erfüllt werden.
Erschreckend an dieser Stelle ist jedoch, dass nur wenige Einkäufer dieses Ziel strategisch bis 2020 verfolgen können. Strategie- und Systemverständnis sind über Powerpointmanagement hinaus kaum gegeben. Selten finden sich Führungsverantwortliche im Einkauf, die die Entwicklung ihrer Organsiation über einen Zeitraum von 6 Monaten im Systemzusammenhang planen und auch realisieren.
Einkäufer braucht also niemand. Aber qualifizierte Arbeiter am System schon. Und wenn diese intelligent an der Steuerung von Wertschöpfung arbeiten, könnten wir da ja in 2020 auch Einkäufer nennen.