Sonntag, 26. September 2010

Viel Wind um Nichts?

"Ich habe mir schon Mal einen Bauernhof gekauft, falls das Geschäft so weiterläuft wie bis jetzt..." Dieses Zitat eines Messeteilnehmers der HUSUM WindEnergy (Die Großbuchstaben sind wohl so etwas wie diese Schuhe, die kleine Männer größer wirken lassen) drückt ganz gut aus, wohin die Reise in der Windenergie geht. Mittelständler, die im Vertrauen auf die stürmische Branchenentwicklung gesetzt haben und spezialisiert investiert sind, zeigen sich von ihrer nervösen Seite. Die Hoffnung auf eine baldige Erholung bzw. die Rückkehr zu alten Wachstumsraten stirbt zuletzt. "Die Stimmung ist besser als die Lage", das Zitat eines anderen Messekontakts trifft es wohl ganz gut. Auf der anderen Seite drängen jetzt mit Macht die großen Spieler in den Markt. Vor allem die Utilities verändern die Spielregeln, natürlich ist dies teilweise auch durch die schiere Größenordnung von neuen Offshore-Projekten bedingt. Außerdem sind die Finanzierungszusagen inzwischen an andere Größenordnungen von Eigenkapital gebunden.
Wer aber sich jetzt noch nicht professionell aufgestellt hat, könnte schnell unter die Räder kommen. Die grüne Revolution könnte so durchaus das eine oder andere ihrer Kinder fressen.
Die HUSUM WindEnergy ist natürlich immer noch ein nettes Networking-Event (man trifft wirklich fast jeden), aber als Messe sind die Tage des Standorts wohl gezählt. Schließlich platzt bereits jetzt alles aus den Nähten (Anreise / Parkplatzsituation genauso wie die Messezelte und die Warteliste). Aber Anachronismen werden ja vielleicht auch bewusst gepflegt. Es gibt jedenfalls auch noch nennenswert Strickpullover zwischen den Besuchern.

Donnerstag, 16. September 2010

Ist der Einkauf eine Sackgasse?

Der BME hat gerade erste Ergebnisse aus seiner neuen Gehaltsstudie für Einkäufer veröffentlicht. Die befragten Teilnehmer wurden dabei unter anderem bezüglich der Dauer Ihrer Tätigkeit im Einkauf befragt. Ergebnis dieser Frage ist, dass die Hälfte der Teilnehmer zwischen 10 und 25 Jahren im Einkauf tätig ist, weitere 6% sogar mehr als 25 Jahre. Dies kann auf zweierlei Weise interpretiert werden. Einerseits wird hier viel Erfahrung aufgebaut, auf der anderen Seite wird diese Erfahrung offenbar nicht unbedingt dazu genutzt, vom Einkauf aus in weitere Bereiche der Unternehmen zu wechseln. Stellt eine Tätigkeit im Einkauf somit eine Sackgasse dar? Einmal Einkauf immer Einkauf? Leider ist derzeit keine Aussage dazu veröffentlicht, wie viel der Zeit im gleichen Unternehmen verbracht wurde... Da könnte sich dann doch noch eine Perspektive ergeben, im Leben noch Mal etwas Anderes zu sehen (neben attraktiven Lieferantenstandorten versteht sich).

Dienstag, 7. September 2010

Der Schatz im Silbersee

Wir freuen uns sehr über die BLG und die neue Kampagne für Handelslogistik 2.0 (!). Ein schönes Beispiel dafür, was kommunikativ so alles in die Hose gehen kann wenn man seine Agentur mal loslaufen lässt.
Im Ernst, was soll uns das sagen? Spricht die BLG über etwas, dass man dort noch nie gesehehen hat wie einst Karl May den "Wilden Westen"? Kann Bully Herbigs Winnetouch ein Vorbild für Supply Chain Manager sein? Oder soll ein französischer Schauspieler in der Rolle eines amerikanischen Ureinwohners in den damals noch jugoslawischen heute kroatischen Bergen die Internationalität von Lieferketten symbolisieren?
Im Gegensatz zum weiteren Text der Onlineanzeige haben sich die Kleckser der Agentur extra für die letzte Seite der Hauspostille des BME "BIP- Best in Procurement" einen besonders schönen Text ausgedacht:
Komplexe handelslogistische Aufgaben lösen wir Pfeilschnell, mit neuen Konzepten und geradezu blutsbrüderhaftem Engagegement. Grosses Indianerehrenwort.
Zu viel Feuerwasser getrunken auf der Puder Rosa Ranch?