Das ist ja Mal eine ganz andere Wendung - jedenfalls reicht es weder für eine Schlagzeile in der Bild Zeitung noch für die übliche "10 Prozent sind immer drin"-Floskel. Das Handelsblatt berichtet diese Woche, dass laut einer Studie von Con Moto der Mittelstand bei einem Materialeinsatz von 1 Billion EUR pro Jahr Einsparungen von 150 Mio EUR jährlich alleine im Mittelstand möglich wären. Das sind - sofern ich mich nicht verrechnet habe - nach Adam Riese immerhin 0,015 Prozent. Da reibt sich der Vorstand die Hände und der Einkaufsleiter zittert (hoffend, dass nicht Con Moto mit einer Kostensenkungsoffensive betraut wird). Vielleicht handelt es sich ja auch nur um ein Missverständnis. Auf jeden Fall kann man sich getrost an die Bundesregierung wenden, denen ist nichts zu teuer, also jedenfalls nachdem man sich (vermutlich mit hohem zeitlichen und organisatorischen Aufwand) dann Mal als KMU akkreditiert hat. Hier wird dann auch keine Beratung benötigt, man kann schnell mit einem Selbstcheck erkennen, ob es Verbesserungspotenziale gibt, z.B. wenn das eigene Unternehmen zu Ausschuss neigt. Da stellt sich natürlich gleich anschließend die Frage, wie messe ich den überhaupt. Und stimmen die Prüfangaben in der Zeichnung; ist die Zeichnung überhaupt auf dem aktuellen Stand; sind die Messmittel geeicht usw. usf.
Vielleicht ist der einfache Ansatz, sich über liegengebliebene Potenziale im Einkauf zu entrüsten ja doch etwas zu trivial. Von systemischer Herangehensweise ist hier jedenfalls nicht viel zu erkennen. Geschweige denn, sich Zeit für eine entsprechende Methodik zu nehmen. Vielleicht nimmt sich das Handelsblatt diese Zeit auch einfach nicht...
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