Dienstag, 29. November 2011

EWEA OFFSHORE 2011 - Zwischen Hoffen und Bangen

7.500 Teilnehmer und fast 500 Aussteller auf der EWEA Offshore 2011 - zweifellos ein Erfolg. Die Branche entwickelt sich, die meisten Big Player sind da und die Wachstumsaussichten sind gigantisch. So identifizieren sich manche soweit mit dieser Form der Energieerzeugung dass ihnen schon blattähnliche Ohren wachsen:
Auch der Energiekommissar der EU gibt ein sogenanntes Strong Commitment ab, ist aber auch realistisch z.B. mit den folgenden Worten: "Tudee, se sapplei tscheen for offschor is lukking for inwestments in newäschen. Newerseless (!) dewelopping senescherie teknoletschie änd indastriäl käppäsiti änd gädding proschekts fru plänning and konsetting tääks teim." Das sieht man generell so, dementsprechend vage sind die Aussagen aus der Industrie zu den Kostenzielen, der richtigen Technologie (trotz unterschiedlicher Ansätze konnte Hanne May keinen Disput zwischen Gamesa, Siemens, REpower und Vestas erreichen), der Realisierungschance aller geplanten Windparks und vor allem den Aussichten nach 2020. Die Aussichten für die Konferenz / Messe sind gemischt. Man ist sich bei den Beteiligten nicht sicher, welche Veranstaltungen man denn nun wahrnehmen soll, Husum, Hamburg, Hannover, Bremerhaven, wechselnde EWEA Standorte (demnächst Kopenhagen / Frankfurt - 2013 für Offshore, ist ja klar), AWEA etc. So ein bisschen ist das also nicht Fisch nicht Fleisch. Dennoch protzen gerade die Herausforderer auf dem europäischen Offshore-Markt wie Sinovel oder DeWind mit ausladenden Ständen. Den besten Besuch hatte trotzdem der Marktführer Siemens bei der Standparty am späten Nachmittag... Die Welcome Reception war dagegen irgendwie mau. Aber generell ist ja die Branche noch (je nach Vortragendem) gerade dabei erwachsen zu werden oder in der elementary school oder lernt gerade laufen. Da passt es auch zusammen, dass einige der Redner behaupten, dass Offshore Wind erst 5 Jahre existiert, während andere von 20 Jahren sprechen. Bei der gemeinsamen Sprache ist wohl wie generell bei der Standardisierung noch ein weiter Weg zu gehen. Mal sehen, was sich bis 2013 getan hat (wie gesagt: in Frankfurt!).

Montag, 28. November 2011

Zukunft Offshore

Die Branche trifft sich Mal wieder. Im Vorfeld der EWEA Offshore 2011 luden Roland Berger, Freshfields und MCF heute zu einer Diskussion über die Zukunft von Offshore Wind ein. Auf dem Podium waren neben dem Moderator Per Hornung Pedersen die Experten Anette Eberhard (Eksport Kredit Fonden), Georg Friedrichs (Vattenfall), Jan Kjaersgaard (Siemens) und Michael Lewis (E.ON). Erstaunlich offen wurde über die weitere Entwicklung des Offshore Business diskutiert. Einig waren sich alle, dass große Anstrengungen erforderlich sind, soll das zarte Pflänzchen Offshore nicht gleich wieder eingehen. Neben den operativen Problemen wie Installation oder Anschluss von Windparks spielt die größte Rolle die Reduzierung bzw. Kontrolle über die Geschäftsrisiken. Als Folge daraus stellt der Offshorebereich hohe Anforderungen an die Qualität des Personals (sofern es denn verfügbar ist). Abgesehen von einzelnen Selbstdarstellern, die alles wissen und können werden hier auch für die kommenden Jahre weiterhin Engpässe bestehen. Der Vorschlag bzw. Appell, diese Engpässe mit besserer Zusammenarbeit zu überwinden konnte von den Diskutanten nicht überzeugend mit Beispielen hinterlegt werden. Trotzdem bleiben als Ziele die Reduzierung der Kosten um 40% bzw. für 2020 100 EUR / MWh wie auch schon von UK vorgegeben. Spätestens dann sollte sich auch das mangelnde Interesse von Investoren vor allem aus dem institutionellen Bereich wieder normalisiert haben. Derzeit gibt es aufgrund diverser Umstände für die Banken offenbar andere Schwerpunkte als den Offshore-Finanzierungsbereich. Dann müsste eigentlich nur noch der Anschluss an das Grid funktionieren (Grid, Grid? Da war doch was?)...

Mittwoch, 9. November 2011

Exclusivity is King

Tagelang wartete ich schon sehnsüchtig auf die Büropost. War sie diesmal dabei? Nein wieder nicht. Langsam wurde ich ungeduldig. Was, wenn sie in diesem Jahr ausblieb. Vielleicht einfach Mal ein Jahr übersprungen. Oder ich war nicht mehr auf der Liste. Ausgegrenzt von den neuen Entwicklungen, nicht mehr up to date in der Diskussion mit Einkäufern. Fast fühlte ich mich in die Ecke gestellt, kalt abgewatscht von der Konradin Mediengruppe.
Doch dann - was war das? Aus dem Poststapel schaute sie heute heraus, nur eine kleine Ecke, doch ich erkannte sie sofort - die Bibel des Einkäufers: die neue "Supply - Die Partner des Einkaufs 2012". Unbändige Freude überkam mich. Das nächste Jahr - gerettet. Alle wichtigen Lieferanten, Dienstleister und Berater in einem Werk. Ein Jahr in dem ich nicht mehr ins Internet schauen muss, niemanden anrufen, keine Dienstreisen um neue Partner ausfindig zu machen, denn hier sind sie alle, direkt auf meinem Schreibtisch. Großartig - und dann dieses kompakte Format. Wie schaffen die es eigentlich, auf nur 49 Seiten, alle wichtigen Partner unterzubringen? Und dann noch mehr als die Hälfte dieser Seiten mit hochkarätigen Artikeln zu füllen? Mein Favorit ist natürlich (alleine aufgrund der hochwertigen Bilder, diese Bodenständigkeit in Times New Roman - bewundernswert), wie sollte es anders sein: McK und SMI/EBS. Keine Überraschung werden Sie jetzt sagen, aber hohes Niveau (auch sprachlich, z.B. "Hoch Performer") über Jahre zu halten ist die wahre Kunst.
Dann gleich auf der ersten Seite auch noch das Editorial mit "Vielfalt" zu titeln ist natürlich genial. Wo alleine ein Armaturenhersteller, zwei Berater, zwei Druckfirmen, zwei Entwicklungs(und Fertigungs-)dienstleister, zwei Logistiker, zwei Mal Medienbeschaffung, sieben (!) C-Teile-Management Kapazitäten, ein Recruiting-Experte und ein bedeutendes SRM Unternehmen gelistet sind. Wahre Vielfalt zeigt sich erst in der Beschränkung, die oder der Diversity Beauftragte wird da sicherlich zustimmen.
Das Beste aber habe ich dann erst ganz am Ende gesehen, als ich die Bibel schon wieder zugeklappt hatte. Ganz oben, etwas verschämt, steht der Preis für dieses unglaubliche Werk: ganze 29 Euro. Ein Schnäppchen, oder? Gut, dass ich die nicht bezahlt habe...

Donnerstag, 3. November 2011

...ineering galore!

Ich war zu nachlässig! Die "allesüberbeschaffung" - eine Art SUPERillu für Einkäufer - hat schon im Februar sehr positiv mit dem wegweisenden Begriff Sourcineering auf sich aufmerksam gemacht. Damit sollte wohl auf irgendetwas mit Einkauf und Entwicklung und Säcken voller Geld aufmerksam gemacht werden. Soweit so gut.
Tatsächlich ist man ja viel weiter gegangen und bietet heute ein all about sourcing Dialog Forum an. Ein kurzer Auszug aus der Agenda:

13:30 – 14:00 SOURCINEERING – Einkauf und Engineering gehen in Zukunft Hand in Hand
15:00 – 15:30 PURCHINEERING – Optimierte Zusammenarbeit von Einkauf und Engineering sichert Unternehmen beachtliche Wettbewerbsvorteile

Eine tiefe Verbeugung vor der Kreativität im Bullshitbingobegriffsfinden ist angebracht. Um zukünftig nicht ganz aus dem Geschäft gedrängt zu werden, melde ich schnell noch folgende revolutionären Managementkonzepte hier an:
  • Supplinieering
  • Procurineering
  • Einkaufwicklung
  • Beschaffwicklung
Und ab...