Der Einkauf in der Automobilindustrie steht in der Tat vor großen Veränderungen. Nicht nur stehen bisherige Geschäftsmodelle auf dem Prüfstand und verändert sich die Einstellung der Gesellschaft zum Auto. Mobilität ersetzt Status mit verehrenden Folgen für den Absatz der meisten schlecht aufgestellten OEMs.
Tatsächlich führt der tiefgreifende Technologiewechsel bei Antrieb und Material zu vollkommen neuen Anforderungen an das Beschaffungsportfolio und die Lieferanten. Große Systemlieferanten gehen heute davon aus, dass aufgrund eines verstärkten Einsatzes von Leichtbaumaterialien klassische “Stahl”-Warengruppen durch neue Materialien ersetzt werden. Leider weiß man noch nicht genau, welche das sein werden und welche Lieferanten dies zukünftig liefern können.
Die Kollegen von Brainnet haben kürzlich eine Analyse veröffentlicht, die davon ausgeht, dass der Technologiewechsel auch ein Paradigmenwechsel für den Einkauf in der Automobilindustrie darstellen wird. Kunststoffe und seltene Metalle werden einen rasant wachsenden Anteil an der Gesamtwertschöpfung haben.
Im Prinzip müssen also heute in den Einkaufsorganisationen die notwendigen Lieferantenportfolios entwickelt und die richtigen Warengruppenstrategien aufgesetzt werden. Vom entsprechend qualifiziertem Personal mal ganz zu schweigen.
Wie viele der betroffenen Zulieferer können wohl heute noch so weit in die Zukunft planen?