Mittwoch, 3. November 2010

Krisengewinnler Einkauf?

Laut der neuesten Global Chief Procurement Officer (CPO) Survey
von Capgemini hat der Einkauf durch die Krise in Sichtbarkeit und der Positionierung im Unternehmen aufgestiegen. Ob positiv oder negativ wird dabei nicht gesagt, ebensowenig wird darauf Bezug genommen, ob man jetzt von unten die erste Stufe erklommen hat oder ganz oben angekommen ist. Immerhin gibt es CPO's die man befragen kann, das ist ja schon ein Statement an sich.
Over 60% of respondents however confirmed that the Procurement function has emerged from the global economic downturn as a winner, with an improved image within their organization. An additional 20% of respondents went further to state that Procurement is now positioned strategically for future growth.
Wer den neuesten Pleyma Materialpreis-Rundbrief gelesen hat, stellt allerdings fest, dass das Handling der Krise und die Durchgängigkeit von Maßnahmen immer noch sehr von operativen Entscheidungen geprägt ist. Solange sich der Einkauf nicht als essentieller Teil des Systems im Unternehmen positioniert und seine Rolle auch gestaltend wahrnimmt, könnte sich die Aufwertung als Strohfeuer erweisen. Der beengte Fokus wird auch in diesem Zitat aus der Bewerbung der Studie deutlich:
Cost reduction continues to be a major focus area with savings targets increasing as they did in 2009 (over 40% of respondents have savings targets at nearly 10% for 2010). Strategies that Procurement executives are employing to achieve these targets include contract re-negotiation, tighter contract compliance, global sourcing, hedging and moving to outsourced procurement services. However, almost 80% of survey participants responded that top management expected them to improve the overall value contribution of Procurement.
Mit den beschriebenen Maßnahmen lässt sich strategisch natürlich kein Blumentopf gewinnen, denn die reine Fokussierung auf die nachgelagerte Reparatur trifft offenbar auch nicht die Erwartungshaltung des Top Managements.
Kann aber auch sein, dass das daran liegt, dass Capgemini gar nicht nach einem erweiterten Einkaufsverständnis gefragt hat. Das wiederum spräche für sich.

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