Das Symposium hat einen nicht unerheblichen zeitlichen Vorlauf, so erklärt sich sicherlich auch das Motto der diesjährigen Veranstaltung. Schließlich konnte man im Frühling ja noch nicht wirklich ahnen, wo die Reise mit der Weltwirtschaft hingeht. Aber mit Vertrauen Gewinnen kann man eigentlich immer gewinnen. Jetzt im Herbst in Berlin wurde dies in jedem Fall positiv wenn auch nicht euphorisch interpretiert. Es geht wieder aufwärts und wir sind wieder wer.
Die Themenschwerpunkte der Fachkonferenzen und sonstigen Marketingveranstaltungen waren noch durch die Krise geprägt. Viel und langweiliges zu Controlling, Kostensenkung auch im indirekten Material, Kaffeesatzlesen in den Rohstoffmärkten. Hier wird deutlich, dass der Einkauf in den vergangenen 20 Jahren bis auf die Internationalisierung (Wegfall "Eiserner Vorhang", Entwicklung BRIC-Staaten) und Elektronifizierung (eProcurement, SRM) keine grossen und revolutionären Themen mehr generieren konnte. Zum zehnten Mal hören, wie schlecht man wirklich im Einkauf organisiert sein kann (Danke an Herrn Laschinger von der Schlott Gruppe AG für die offenen Worte), wie ein eProcurementsystem eingeführt wird (Danke an all die austauschbaren Alibikundenvorträge der Softwareanbieter) oder dass man in crossfunktionalen Teams mehr erreicht als alleine (Hier Danke u.a. an die Einkäufer von Trox oder RWE Technology) ist wirklich langweilig. Im Prinzip gute Vorträge, sinnvolle Projekte, bemühte Redner aber einfach langweilig.
Gab es grosse Linien? Vielleicht mit etwas gutem Willem bei Herrn Diess, CPO von BMW der explizit auf das Thema Cost Engineering und die Bedeutung für BMW hingewiesen hat. Das fand sich auch in den HR-Themen der Fachkonferenz 12 die sich mit dem Thema "Der Einkauf 2015 - Flexibel und vernetzt" auseinandersetzte wieder. Einkauf findet eben zwischen den Ohren statt und hier ist in Bezug auf Qualifizierung, Führung und Kultur noch eine Menge Luft nach oben. Dann der Versuch, CSR stärker zu promoten. Das ist sicherlich ein wichtiges Thema, nur eben noch wichtiger für die grossen Berater (Berger im Morning Special 1 - hab ich leider wegen Kater von der Party am Abend zuvor kaum mitbekommen) oder die grossen Konzerne (Covermyass-Strategien bei ThyssenKrupp in Fachkonferenz 17). Inhaltlich? Wenig neues.
Schön war die Bestandsaufnahme auf der Aufstellerseite. Das erste Mal seit Ewigkeiten wieder dabei: Kerkhoff mit einer Reihe von Satelliten u.a. Costdata bzw. der Hälfte die davon noch übrig geblieben ist. H&Z diemal in seriös nur leider mit Werten auf illuminierten Lichtkuben die offensichtlich wenig mit Hirn, Herz und Hand zu tun hatten. Araia wieder da, sogar dreimal. Im Gepäck mit EasySourcing und Ivalua (nein, keine Antibabypille) auf drei Ständen. Bin mir nicht sicher ob sich das gelohnt hat. Der schönste Stand diesmal an Andreas Tsetinis c/o ZF Friedrichshafen: Perfect-Pro-xxx wirklich gut in Szene gesetzt. Der Trend der Messe: Appleprodukte verlosen (u.a. Deutsche Business Consulting, Hermes Logistik und Geodis (oder war es Egencia?)) - ich bin natürlich leer ausgegangen. Sehr schön, dass auch die die Caterer jetzt in die Fachaustellung kommen. Herzlich Willkommen Aramark, hier konntet ihr nur verlieren (Obwohl, wenn ich mir das Niveau einiger Teilnehmer ansehe, wer weiss). Mein Highlight war aber der Stand von Matrium. Was an Einkauf, Logistik und Zoll "bionisch" sein soll, konnte mir keiner erklären. Hat ausser mir wohl auch keiner gefragt, an dem Stand habe ich in drei Tagen keinen einzigen Besucher gesehen.
Sie waren dann offenbar auch nicht auf unserem Stand, sonst hätten wir wenigstens einen Besucher gehabt.
AntwortenLöschenFragen Sie mich, ich erkläre Ihnen gern die Hintergründe des bionischen Ansatzes bei Matrium und stelle Ihnen entsprechende Kooperationen mit Unis und Verbänden vor.
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